Der Autohändler seinerseits tendierte von anbeginn an auf Leasing, er war sogar überrascht, als ich von Barkauf redete. Für mich ist schon klar, warum. Die Garage hat eine planungssichere Einnahme auf mehrere Jahre hinaus - Dienstleistungspaket vorausgesetzt - und kann zudem mit der regelmässigen Durchführung des Service rechnen, was im Hinblick auf die Angestellten ein Vorteil ist. Wenn man als Leasingnehmer zudem die Partner-Versicherung der Garage wählt, können sie zudem sicher noch von einer Provision profitieren. Es würde mich sehr interessieren, wie hoch diese ist.
Eigentlich hatte ich früher nie vor, ein Auto zu leasen. Allerdings sind die zusätzlichen Dienstleistungen, die mir im Rahmen des Leasings angeboten werden, nicht zu verachten. Insbesondere der in der höchsten Stufe angebotene Hol- und Bring-Service sowie ein kostenloses Ersatzfahrzeug während Wartungszeiten können für meinen aktuellen Job - in anbetracht des Arbeitswegs - einen entscheidenden Vorteil sein. Wenn bei meinem derzeitigen Auto der Service anstand bzw. einmal der Vorführtermin, musste ich entweder mit dem ÖV zu meiner Mutter fahren, um ihr Auto nutzen zu können, und dieses später wieder zurückbringen, oder ich musste beim Chef beantragen, von Zuhause aus arbeiten zu dürfen. Im zweiten Fall, muss ich nach der Fahrzeugabgabe zu fuss von der Garage zurück und am Abend wieder zu fuss in die Garage. Ein Ersatzauto von der Garage gegen Bezahlung war mir jeweils zu teuer. Auch die via Dienstleistungsrate inbegriffene Einlagerung der Räder ist nicht zu verachten. Leider erkauft man sich diese Dienstleistungen recht teuer. Ob sich das wirklich auszahlt, bleibt eine grosse Frage. Unkomplizierter wird es so aber allemal.
Die eigentliche Finanzrate hält sich in Grenzen. Aufgrund der integrierten Dienstleistungen ist der Zinsatz tiefer und mit der fast maximal möglichen Sonderzahlung ist der Finanzierungsbetrag entsprechend kleiner. Und durch die Wahl der bereits oben erwähnten Partner-Versicherung der Garage ist der Zinssatz noch tiefer.
Wegen des finanzellen Fehlbetrags für einen Barkauf habe ich noch Alternativen in Betracht gezogen. Zuerst habe ich mir die Belastung einer Kreditkarte mit Rückzahlung innerhalb von maximal 6 Monaten überlegt. Das habe ich aber schnell wieder verworfen in anbetracht des angegebenen Jahreszinssatzes von bis zu 12%. Eine weitere Variante wäre die einfache Überziehung des Lohnkontos gewesen. Da aber die Bank den Zinssatz dafür nicht angibt, sondern nur von "marktüblich" schreibt und zudem nur eine kurzfristige Überziehung erlaubt - was auch immer das bedeutet - war ich nicht bereit, mich auf einen Versuch einzulassen.
Alles in Allem hoffe ich nun, dass ich meinen Entscheid zum Leasing nicht schon nach 1-2 Jahren - oder spätestens beim Ende des Leasingvertrags - bereuen werde.
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Nachtrag: Doch kein Leasing
Nachdem ich den Vertrag erhalten hatte, versäumte ich es zunächst, die Allgemeinen Bedingungen durchzulesen und überprüfte nur ob die mündlich abgemachten Konditionen. Als ich schliesslich die Bedingungen las, kriegte ich "kalte Füssse", wie man so schön sagt. Einige Klauseln waren/sind derart einseitig zugunsten des Leasinganbieters formuliert, dass ich diese nicht akzeptieren konnte. Wenige Tage später teilte ich dem Autoverkäufer mitt, dass ich das Fahrzeug kaufen statt leasen will. Er stellte den neuen Vertrag aus, den ich sogleich unterschrieb.