Dienstag, April 23, 2024

Wintereinbruch im Frühling

Das Wetter während den letzten Tagen war alles andere als frühlingshaft. Kalte Temperaturen, verbunden mit zeitweise sehr starken Windböen und vereinzelte Schneefall oder Schneeregen bis ins Flachland hätten eher darauf schliessen lassen, dass es Ende Februar oder höchstens Anfangs März wäre, nicht aber schon Mitte bis Ende April. So war ich - an einem Bahnhof oder einer Bushaltestelle stehend - mehrmals enorm erleichtert, als das sehnlichst erwartete Verkehrsmittel endlich eintraf und ich mich in dessen aufgewärmten Innenraum begeben konnte. Eine Frage kam mir ein paar mal in den Sinn: "Was ist denn nun mit dem stets thematisierten Klimawandel bzw. die Erderwärmung?"

Immerhin: Wenn mal die Sonne zwischen den Wolken hindurch scheint, spürt man rasch, dass es doch nicht mehr tiefster Winter ist, sondern eben mitten im Frühling. Auch anhand der Dämmerung ist in unseren Breitengraden gut erkennbar, dass wir näher am längsten Tag als am kürzesten Tag des Jahresverlaufs sind. Im Wissen, dass einige Wochen zuvor die Temperaturen eher zu mild waren und mit der Hoffnung, dass der Sommer nicht schon vorbei sein wird, bevor er richtig anfängt, lassen sich die ausserordentlich trüben und kalten Tage durchstehen.

Um auf das Klima zurück zu kommen, darf die Tatsache nicht vergessen ignoriert werden, dass es in der Vergangenheit immer wieder von der Norm abweichende Wetterphänomene gab. Diese stehen nicht im Widerspruch zum allgemeinen Klimawandel.

Freitag, April 05, 2024

Vergangene Abstimmung zur 13. AHV-Rente

Vor wenigen Wochen haben die Schweizer die Initiative zur 13. AHV-Rente angenommen. Darüber wollte ich eigentlich schon im Vorfeld etwas schreiben, aber ich war zu sehr mit anderem beschäftigt und habe es deshalb schliesslich sein gelassen.

In den Medien war viel darüber diskutiert worden. Objektiv konnte ich sowohl die Befürworter als auch die Gegner verstehen. Beide Seiten hatten plausible Gründe für Ihre Haltung. Persönlich war ich auf der Seite der Gegner. Einerseits finde ich den Zeitpunkt schlecht gewählt und andererseits bin ich der Meinung, dass es bessere Lösungen gegeben hätte. Denn im Prinzip ist es wie bei Lohn - ob der Jahreslohn durch 12 oder 13 aufgeteilt wird, spielt im Endeffekt keine Rolle, wenn man diesen richtig einteilt. Und ich fand es insbesondere schlect, denjenigen mit der maximalen AHV-Rente am meisten zusätzliches Geld zugute kommen zu lassen und Personen mit der minimalen AHV-Rente nur die Hälfte davon - den genauso ist das Verhältnis bereits bei den übrigen monatlichen Rentenzahlungen.
Randbemerkung: Dieser Tatbestand war mir erst im Rahmen des Abstimmungsdebatte bekannt geworden; ich hätte gemeint, dass der Unterschied noch grösser als 1:2 wäre.

Nun gut, jetzt ist es entschieden, und das Parlament wird nun den Entscheid entsprechend umsetzen müssen. Die Hauptfrage ist nach wie vor: Wie soll das finanziert werden. Dazu will ich mich nicht konkret äussern, ich denke allerdings, dass es unklug wäre, nur an einem Hebel anzusetzen.

Aber nochmals zurück zur Frage nach der Verteilung der AHV-Renten. Aus meiner Sicht sollte jede Rentnerin und jeder Rentner genau gleich viel erhalten unabhängig davon, wie viel er/sie jeweils verdient hat - sofern jedes Jahr der definierte Mindestsatz einbezahlt worden war. Beim Sterben sind auch alle gleich; niemand kann etwas mitnehmen. Dem könnte man doch bei der AHV schon Rechnung tragen. Für eine lohnabhängige Vorsorge gibt es die BVG und bei Bedarf die 3. Säule. Wenn bei der 1. Säule der Betrag für alle gleich hoch wäre, müssten Personen aus Billiglohnsegmenten vermutlich nicht so sehr leiden wie es heute ist - denn die übrigen sind ja auch daran interessiert, eine angemesssene Grundrente zu erhalten, wenngleich das von wegen der ursprünglich beabsichtigten 60 % des letzten Lohnes eine Illusion ist oder nur für sehr wenige zutreffen könnte.

Ich bin nun sehr gespannt, was die Politiker bei der geplanten BVG-Revision vorlegen werden und hoffe, dass das die kommende 13. AHV-Rente nicht für manche Personengruppen (namentlich teilzeitarbeitende Frauen) mit einem Schuss nach hinten enden wird.