Dienstag, November 22, 2022

Gummibaum-Pflege

Im Frühsommer dieses Jahres kaufte ich mir einen Gummibaum im Gartencenter, weil mir die schönen, grossen Blätter besonders gut gefallen. Es ist die einzige Zimmerpflanze, die ich in der Wohnung habe.

Nach recht kurzer Zeit bildete sich - zu meinem Erstaunen - bereits ein neuer Zweig am unteren Ende des Stammes. Kurz darauf wurde ein sehr nahe angewachsenes Blatt allmählich gelb und viel schliesslich ab. Darüber machte ich mir nicht viele Gedanken. Etwa gleichzeitig bildeten sich am oberen Ende des Hauptstammes zwei neue Blätter. Etwas irritiert war ich, weil sich beide Blätter nicht schön entfalteten sondern gebogen bzw. gekrümmt blieben.

Vor etwa einem Monat stellte ich fest, dass unten am Stamm ein weiteres Blatt gelb wurde. Bedauerlicherweise informierte ich mich zu dem Zeitpunkt nicht, was die warscheinlichsten Ursachen dafür sein können (ausser dem normalen Alterungsprozess) und ging davon aus, dass der Boden zu trocken sei, zumal die Heizperiode begonnen hatte. Als jedoch eines der neuen Blätter oben begann, sich (wieder) stärker einzurollen, begannen bei mir innerlich die Alarmglocken zu leuchten. Zuerst fragte ich meine Mutter um Rat, die jedoch auch nicht recht wusste, woran das liegen kann. Daher entschied ich mich kurzer Hand, in Google nach Ursachen zu suchen und wurde rasch fündig. Auf zwei Informationsseiten sowie in mehreren Foren-Einträgen las ich, die wahrscheinlichste Ursache sei zu häufiges oder zu starkes Giessen, allenfalls verbunden mit Wurzelfäule und/oder Schädlingen, die an Blättern oder Wurzeln den Saft aussaugen.

Als ich den Topf kurz vom Untersetzer anhob, fiel mir sofort ein unangenehm fauliger Geruch auf. Der Hinweis wegen falschem Giessen hatte sich damit also schon mal bestätigt. Schädlinge konnte ich zwar von Blossem Auge keine erkennen. Aufgrund eines Tipps und wegen der stinkenden Erde stellte ich den Gummbaum, natürlich ohne den Untersetzer, in die Badewanne und duschte ihn gründlich ab. Zu beginn kam lief unangenehm richendes, gelbes Wasser aus dem Topf. Nach mehrmaligem Abwarten und erneut Abduschen war das abfliessende Wasser weniger gelblich und so liess ich den Topf noch ein paar Minuten in der Wanne stehen. Etwas später sah ich zwei Regenwürmer an der Erdoberfläche. Obschon diese nicht als Schädlinge des Gummibaums erwähnt waren, beförderte ich sie doch lieber nach draussen auf den Balkon (in einen Topf, in dem sie wohl weniger stören).

Am Wochenende kaufte ich mir im Gartencenter eine anderen Topf und Untersetzer, weil mir klar wurde, dass die bestehende Kombination ungeeignet ist. In den neuen Topf füllte ich zuerst eine Schicht Blähton und darauf einen Teil frische (trockene) Erde vermischt mit einem Teil der Erde aus dem bisherigen Topf. Nun hoffe ich sehr, dass sich der Gummibaum wieder erholen wird. Anhand der Blätter zeigt sich bisher kein Unterschied. Da aber erst ca. zwei Tage vergangen sind, muss ich wohl noch etwas abwarten, bis ich eine Veränderung wahrnehmen kann.

Mittwoch, November 02, 2022

Brillen und zunehmende Sehschwäche

Schon als kleines Kind im Kindergarten hatte ich eine Brille. Damals fand ich sie aber unnötig und lästig - weil ich ohne sie genausogut sah - und legte sie deshalb immer wieder irgendwo hin. Einmal legte ich sie draussen auf den Boden, wo mein Vater sie später kaputt wiederfand, weil ich sie dort vergessen hatte. Er war sehr in dem Moment recht böse auf mich, weil sie doch ziemlich teuer war.

Als ich in der vierten Klasse war, kam es erneut dazu, dass ich wieder eine Brille haben sollte. Ich entschied mich für eine zweifarbige Fassung. Beim einen Auge war sie rot, beim anderen Auge grün - ich weiss aber nicht mehr, welche Farbe bei welchem Auge war. Wie auch immer, in gewisser Hinsicht freude ich mich auf die fertige Brille.

Leider waren die produzierten Gläser so, das sich bei dem von mir gesehenen Bild (an den Brillenrändern) Wellenlinien bildeten, wenn ich den Kopf von links nach rechts bzw. umgekehrt schwenkte. Die Gegenstände bewegten sich quasi nach unten bzw. nach oben, und dies mehrfach. Das äusserte ich auch gleich zu beginn so. Der Optiker sagte aber, es sei wegen der Korrektur normal, dass das Bild innerhalb der Brille nicht mit dem Bild ausserhalb der Brille übereinstimme. Sowohl er als auch meine Eltern sagten, meine Augen müssten sich halt erst daran gewöhnen. Das mit der Abweichung konnte ich nachvollziehen und ich hätte es auch akzeptieren können, wenn es nur EINEN Sprung pro Brillenrand gegeben hätte. Die wellenförmige Verschiebung innerhalb der Brille war meiner Meinung aber nicht normal.

Trotzdem bemühte ich mich diesmal, die Brille regelmässig aufzusetzen. Aber es kam, wie es kommen musste: meine Augen - oder wohl eher mein Gehirn - konnte sich nicht daran gewöhnen. Es war mir über längere Zeit hinweg jeweils schlicht zu anstrengend, auf diese Weise sehen zu müssen. So zog ich es schliesslich doch wieder vor, die Brille nicht zu nutzen. Mein Vater war zwar irgendwie sauer, sagte aber diesmal nicht viel. Ich blieb dann wieder mehrere Jahre ohne Brille.

Während meiner Berufslehre begann ich, Fahrstunden zu nehmen. Dabei stellte ich fest, dass ich manche Verkehrstafeln auf die Weite nicht gut erkennen konnte. So entschied ich mich von mir aus dazu, einen Augentest machen zu lassen und wieder eine Brille zu kaufen. Der Augenarzt gab mir damals in Bezug auf die weitere Zukunft keine gute Prognose. Ich weiss nicht mehr genau, was er sagte, aber jedenfalls erwähnte er die Möglichkeit einer vollständigen Erblindung. Als ich später meine fertige Brille erhielt, bestätigte sich rückwirkend mein Eindruck aus der vierten Klasse: Wellenlinien müssen sich nicht ergeben, wenn die Brillengläser richtig gefertigt sind. Und da ich mit dieser Brille tatsächlich besser sah, nutzte ich sie regelmässig.

Bis vor etwa 2 Jahren hatte ich in Folge praktisch immer eine Brille auf der Nase, wenn ich nicht gerade am schlafen, am duschen oder im Schwimmbad war. Vor etwa 6 Jahren kaufte ich mir zwar eine Brille, die mir im Bereich der Ohren nach jeweils 3-4 Stunden Schmerzen verursachte. Weil ich aber gleichzeitig eine zweite Brille gekauft hatte und bei dieser die Schmerzen geringer waren, nutzte ich in Folge mehrheitlich jene und die andere nur selten. Irgendwann bekam ich dann aber mehr Schwierigkeiten beim Lesen von längeren Texten. Die Buchstaben sah ich teilweise verschwommen oder undeutlich. Irgendwann merkte ich, dass die Probleme ohne Brille kleiner sind und begann damit, die Brille beim Lesen zur Seite zu legen.

Im Verlauf dieses Jahres merkte ich, dass ich auch in die Ferne mit der Brille nicht mehr gleich gut sehe wie früher. Zunächst dachte ich, dass sich meine Sehstärke verändert hat und deshalb eine neue Brille nötig ist. Es stellte sich aber heraus, dass dem nicht so ist. Tests in der Augenklinik ergaben eine nur geringfügige Änderung der Sehstärke. Auch sonst wurde nichts gefunden, was die von mir subjektiv empfundene Verschlechterung begründen würde. Seit etwa 3-4 Monaten habe ich zwar eine neue Brille, sehe mit dieser aber nicht besser als mit der vorherigen.

Meine Befürchtung ist nun recht gross, dass sich die Aussage des Augenarztes bei der damaligen Untersuchung zumindest teilweise bewahrheiten könnte und ich in wenigen Monaten oder Jahren nur noch sehr schlecht sehe.